„Wer nicht kämpft, hat schon verloren…“

Alexander Diks Kunstschaffen offenbart eine tiefgründige innere Zerrissenheit. Seine Werke sind ein Spiegelbild davon, wie Schmerz in transformative Erlebnisse umgewandelt werden kann, Unsicherheit als Antrieb für kreativen Ausdruck fungiert und Schönheit inmitten des scheinbaren Chaos aufblüht. In seinen Bildern und Kompositionen offenbart sich ein reichhaltiges Spektrum von Schattierungen und Zwischentönen, fernab von simplen Dualismen.

Diese innere Zerrissenheit entspringt seinen frühen Lebensjahren und der Jugendzeit. Als Russlanddeutscher fand er sich sowohl in der UdSSR als auch in Deutschland in einer Identitätskrise wieder. In Berlin Marzahn wurde er mit sozialer Ungerechtigkeit und Gewalt konfrontiert und erlernte den gewalttätigen Dialog als Überlebensstrategie.

Der Weg des Kampfsports erwies sich als Wendepunkt in seiner Biographie. Er avancierte zu einem erfolgreichen Taekwondo-Athleten im Schwergewicht und erfolgreicher Unternehmer.  Doch der Traum sich als Maler zu verwirklichen, blieb omnipräsent. Trotz dem inneren Drang und tiefsten Verlangen sich durch die Malerei auszudrücken und zu kommunizieren, musste Alexander die Malerei Jahrzehnte heimlich praktizieren und vor seinem eher konservativ geprägtem Umfeld verstecken. Im Jahr 2019 entschied er sich trotz allem Gegenwind für ein Kunststudium und somit Gleichmaßen zu einem „Outing“ als Maler und Künstler.

Alexander schafft beeindruckende, farbgewaltige Werke. Vielschichtigkeit in Material, Ausdruck und Interpretation schaffen gewaltig anmutende, dichte und tiefgründige Werke. Der Drang die innere Balance herzustellen findet Gestalt in leichten, hellen und einschichtigen Werken. Der Balanceakt zwischen brachialem Ausdruck angestauter Gefühle und Erlebnisse und dem erleichterten Durchatmen, der Entspannung spiegelt sich in seinen Werken wieder.

In seinen Kunstwerken vermittelt Alexander, dass alles im ständigen Fluss ist und sich unaufhörlich wandelt. Die Malerei selbst betrachtet er als einen kontinuierlichen Dialog und Herausforderung, während die Betrachter seiner Kunstwerke die Rolle von Schiedsrichtern übernehmen, die über ihre Bedeutung urteilen. Für ihn bedeutet ein gelungener Kampf, sich seinen Herausforderungen ohne Scheu zu stellen und alles zu geben, ohne Sieger oder Verlierer. So kämpft er täglich mit seiner Kunst.

Alexander geht es um die Taten, die nach unserem Ableben weiterhin Bestand haben, die Gesellschaft bereichern und im Prozess der kontinuierlichen Veränderung hält.